Der Mensch hat die Veranlagung anzubeten. Aber wen oder was? Anbetung ist sehr verbunden mit der Sehnsucht nach reiner Liebe. Sie ist Ausdruck einer besonderen Beziehung zwischen Gott und Mensch. Der Mensch hat den Drang sein Herz zu füllen. Darum ist dies ein sensibles Thema. Es geht darum in der Anbetung mit Gott verbunden zu sein. Darum ist in der Bibel der „Götzendienst“ ein so ernstes Thema.
Gefährliche Arten der Anbetung:
Anbeten von Menschen, Geld, Gegenständen, Bildern, Tieren, Sterne, Bäume, Geister, Tote, Kunst, Ego – Nazismus, Körperkult, Gefühle (mit oder ohne Hilfsmittel/Drogen), Ideologien, Rasse, Intellekt
2.Korinther 10 …die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi
Dies geschieht auch in unserer „modernen“ Gesellschaft. Der Mensch betet immer sein „Höchstes“ an.
Das erste Gebot Ex 20,2–17
„Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.“
„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“
„Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“
„Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“
Anbetung ist Bewunderung und verändert den Menschen. Der Anbeter wird in seinem Herzen von dem geprägt, was er anbetet. Er wird zu dem was er anbetet. Was wenn er einen Stein anbetet? Was wenn er den lebendigen Gott anbetet?
Den ich anbete, der hat Macht über meine Seele! Darum wollten Absolutherrscher und Diktatoren gerne als Götter verehrt werden.
Anbetung des Vaters ist Freiheit. Für Anbetung muss sich das Herz ganz vor Gott öffnen. Wer gebunden ist kann nicht frei anbeten. (Rivers of Babylon)
Vorhersage von Jesus selber:
Johannes 4,20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, daß in Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten müsse. 21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an und wisset nicht, was; wir beten an und wissen, was, denn das Heil ist aus den Juden. 23 Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. 24 Gott ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.
Beispiele bei den Juden
Psalmen 113–118 „Hallal“
das hebräische „Halleluja“ ( „Singet dem Herrn“)
anbetende „Sanctus“ („Heilig, heilig, heilig“: Jes 6,3
Bei Christen
Vaterunser („Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit“)
Im Himmel (Menschen und Engel zusammen)
Einen besonderen Stellenwert besitzen die liturgischen Lobgesänge der Johannesoffenbarung (Offb 4,8–11 EU, Offb 5,9–12 EU, Offb 19,1ff. EU). Sie wollen als Echo des himmlischen Gotteslobes verstanden werden – ein bedeutendes Motiv des jüdischen Gottesdienstverständnisses – in dem „Gott durch die seinen Thron umgebende Schar der Engel und der vollendeten Gerechten ein unaufhörlicher Lobpreis zuteil“ wird. An diesem neuen, himmlischen Gottesdienst hat die Gemeinde nach der Theologie der Johannesoffenbarung im Lobpreis und der Anbetung Gottes Anteil.
Luther: Anbetung muss man erfahren
In der Reformationszeit wies Martin Luther darauf hin, dass das Lob Gottes das Werk des Heiligen Geistes ist: „Denn es ist keines Menschen Werk, Gott mit Freuden loben. Es ist [viel]mehr ein fröhliches Leiden und allein Gottes Werk, das sich mit Worten nicht lehren, sondern nur durch eigene Erfahrung kennen[lernen] lässt“. Anhand des Lobgesangs der Maria zeigt er auf, dass Lobpreis und Anbetung das eigene Wohlergehen nicht zwangsläufig zur Voraussetzung haben, sondern aus dem Glauben heraus geschehen kann.