Leute die sich als Patrioten empfinden demonstrieren. Andere Demonstrieren gegen die Demonstranten. Bei allem dafür oder dagegen finde ich Eines irritierend: Kann man denn überhaupt demonstrieren gegen Dinge, die niemand zu entscheiden hat? Das Schreckgespenst heisst „Islamisierung“. Nun ist es einfach Fakt und statistische Gegebenheit, dass 2014 in UK der Name „Mohammed“ der am meisten vergebene unter den Neugeborenen ist. In den Niederlanden sind ca. 50 % der Neugeborenen urkundlich als „Muslim“ erfasst. Für Deutschland habe ich keine Zahlen. Es braucht keine grosse Begabung Voraussagen zu tätigen. Islamisierung kommt. Demonstrieren dagegen? Logik? Eine logische Demonstration wäre: „Patriotische Europäer gegen Deutsche mit weniger als 2,11 Kind“ – PEGDMWA21K. (Nur um mich abzusichern: Achtung das war Satire!)
Der Pegida-Rummel zeigt mir wo wir stehen. Er ist mir ein Marker an der Skala der Entwicklung unserer Gesellschaft. Die Skala ist für mich dabei diese:
Von der Unfreiheit zur Geistigen Überzeugung;
Geistige Überzeugung zu Mut;
Mut zu Freiheit;
Freiheit zu Wohlstand;
Wohlstand zu Selbstsucht;
Selbstsucht zu Selbstzufriedenheit;
Selbstzufriedenheit zu Apathie;
Apathie zu Angst;
Angst zu Abhängigkeit;
Abhängigkeit zu Unfreiheit
Oder im englischen Original:
Bondage to Spiritual Faith;
Spiritual Faith to Courage;
Courage to Freedom;
Freedom to Abundance;
Abundance to Selfishness;
Selfishness to Complacency;
Complacency to Apathy;
Apathy to Fear;
Fear to Dependency;
Dependency to Bondage
Alexander Tyler1750
Wir befinden uns auf der Angstmarkierung und Angst braucht ein Gesicht. Das beste „Feindgesicht“ ist eines, das fremd ist und nach „geistiger Überzeugung“ (spiritual faith) riecht.
Pegida Demo wird von den Kritikern als fremdenfeindlich gesehen. Könnte es sein, dass die Wirklichkeit noch viel schlimmer ist? Wen würde denn der Islam jucken, wenn es einen „Spirtual Faith“ gäbe, den man als wenigstens ebenbürtig ansehen würde? Wo dieser Glaube fehlt entsteht Platz für Parolen.
Das eigentliche Problem ist nicht PEGIDA oder Fremdenfeindlichkeit – es ist Angst, die aus Apathie, Selbstzufriedenheit und Selbstsucht geboren ist. Der diffuse Motor hinter den Demos ist nicht Angst vor der Stärke des Islam, sondern die Furcht vor den Folgen unserer eigenen abwärts gerichteten Entwicklung.
Was ich mir wünschen würde: Demos, die FÜR eine Neuorientierung an Werten und geistiger Überzeugung stehen. Demos, die die Trends unserer modernen Gesellschaft hinterfragen. Es ist eben nicht die Essenz von Freiheit, wenn jeder macht was in den eigenen Augen richtig erscheint. Demos, die man altmodisch Bußbewegung, Erweckung oder Reformationsbewegung nennen könnte.
Abhängigkeit und Unfreiheit werden vermutlich nicht zu verhindern sein, aber möglicherweise gelingt es Subkulturen mit genügend „Spiritual Faith“ zu gründen, die wieder in die Freiheit führen.
Ich gehöre dann zur christlichen Subkultur.
Das Bild zum Post: Wenn Sie nicht wüssten wer das wann und wo gesagt hat – wie würden Sie die Worte verstehen?
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2 comments
Wer selbst glaubt und sich seines Glaubens sicher ist, der braucht keine Angst davor zu haben, daß es Menschen gibt, die anderes glauben.
Wer selbst nicht glaubt und Menschen begegnet, die glauben, muß das als Defizit bei sich selbst wahrnehmen. Er fühlt sich in der schwächeren Position, bekommt Angst, die führt zu Abhängigkeit von denen, die Lösungen versprechen und schließlich zu Unfreiheit.
Glaube muß hier nicht einmal religiö sverstanden werden. Meine Vermutung ist, daß auch säkulare Überzeugungen funktionieren würden. Aber es müssen Überzeugungen sein, für die man auch einsteht.
Gottes Segen